Ohne Mühle kein Brot

Interview mit Christian Deller

 Wenige Kilometer von unserem Backhaus entfernt ist die Deller Mühle in Hochdorf-Assenheim. Da lässt schon anmuten, dass wir über regionale Beziehungen sprechen.
Aber welche Signifikanz hat Getreide im Vergleich zu anderen Kohlenhydratquellen für unsere Ernährung in der Pfalz und darüber hinaus in Deutschland?

Das Wort „regional“ ist eben schon gefallen: Getreide hat für unsere Lebensmittelversorgung in der Region eine sehr große Bedeutung, da dieser Rohstoff direkt vor unserer Haustür wächst und ebenso weiterverarbeitet werden kann.
Als Müller finde ich es unglaublich wie viele Menschen, Länder und Kulturen täglich Getreide in zahlreichen Varianten konsumieren! Und dabei ist die Wahrnehmung für die Landwirtschaft und die Müllerei sehr klein – ich freue mich mit diesem Austausch sensibilisieren zu können.

Seit vielen Jahren arbeiten Bäcker Görtz und die Deller Mühle zusammen. Welche Bedeutung hat der Müller bzw. die Mühle für den Bäcker?

Der Müller und der Bäcker haben eine greifbare Beziehung: Ohne Mühle kein Brot und ohne Brot kein Bedarf aus Getreide Mehl zu vermahlen. Wir arbeiten heute bereits seit 25 Jahren zusammen, worauf ich sehr stolz bin. In den letzten Jahren gab es Situationen der Unsicherheit auf dem Getreidemarkt, wobei denke ich beide Seiten wieder gemerkt haben, wie wertvoll eine zuverlässige Geschäftsbeziehung in der
Region ist.

Ist das Mehl bei uns angekommen, können wir daraus Brot und Backwaren zubereiten. Welchen Wert hat Brot für dich persönlich und was meinst du ist bisher daran gesellschaftlich unterschätzt?

Ich esse jeden Tag Brot! Wenn ich allein an den Geruch in einer Backstube denke, in ein Brot reinbeiße, wo man den Sauerteig spüren kann … ich möchte Brot meine Liebe gestehen. Am meisten unterschätzt ist die ernährungsphysiologische Vielfalt von Brot: Auch ein reines
Weizenbrot bietet uns schon eine gute Versorgung an allen Makronährstoffen und weiteren Mikronährstoffen. Die Kür ist Backwaren mit Vollkornmehlen und Saaten zu genießen.
Ich esse gerne erst eine Scheibe Vollkornbrot und dann mein Brötchen zum Sonntagsfrühstück!

Danke Christian für deine Liebeserklärung an deinen Beruf sowie Brot!